Nonfood Playmobil mit historischem Umsatzeinbruch

Die Playmobil-Krise verschärft sich: Trotz europäischer Produktion kämpft der Spielzeugriese mit sinkenden Verkaufszahlen und tiefgreifenden Umstrukturierungen.

Freitag, 03. Mai 2024 - Hersteller
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Bildquelle: Edeka

Die weltweiten Umsätze der Brandstätter-Gruppe brachen in den vergangenen Jahren ein. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/24 konnten lediglich 490 Millionen Euro erlöst werden. Das habe die Unternehmensgruppe nach einem Bericht des Business Insider am Mittwoch dieser Woche erklärt. Vor drei Jahren hatten die Franken noch annähernd 721 Millionen Euro umgesetzt. Gut 90 Prozent des Umsatzes entfällt auf die kleinen Kunststofffiguren, die Firmengründer Horst Brandstätter Anfang der 70er Jahre groß gemacht hatte.

Trotz einer Produktion in Europa, die das Unternehmen von Problemen mit Fernost-Importen verschont, kämpft Playmobil mit sinkenden Absatzzahlen. Marktforschungsdaten von Circana zeigten bereits Ende 2023, dass der Spielwarenmarkt insgesamt rückläufig ist. Marken wie Schleich verzeichneten ebenfalls deutliche Umsatzeinbußen. Im vergangenen Weihnachtsgeschäft konnten die negativen Zahlen nicht ausgeglichen werden. Die Wirtschaftspresse berichtete vor Weihnachten, dass Playmobil bis 2025 rund 17 Prozent der Belegschaft, etwa 700 Arbeitsplätze, abbauen muss. Im Geschäftsjahr 2022/23 sank der Umsatz des Unternehmens bereits von 653 Millionen auf 614 Millionen Euro. Zum ersten Mal in seiner Geschichte verzeichnete Playmobil dabei einen Verlust.

Aktuellen Marktforschungszahlen folgend konnte beim Absatz im laufenden Jahr noch keine Trendwende eingeleitet werden. Im März legte Playmobil wertmäßig im Vergleich zum Vorjahresmonat zwar um 1 Prozent zu, doch das war teuer erkauft. Während die abgesetzten Einheiten im Vergleich zum Vorjahresmonat um 12 Prozent zulegten, sank der Durchschnittspreis um 10 Prozent. Und im Vergleich zum Vorjahr sank in den ersten drei Monaten des Jahres der Umsatz um 8 Prozent. Brancheninsider sehen in den Aktionen des Spielwarenhändlers bis in den Discount hinein seit längerem den falschen Weg. Vor allem der Spielwarenhandel verliert so das Interesse an den einst frequenzbringenden Spielwelten aus Zirndorf.

Die aktuellen wirtschaftlichen Schwierigkeiten spiegeln die Lage vieler Konsumgüterhersteller wider, die unter einer schwachen Konjunktur, anhaltender Inflation und steigenden Kosten leiden. Unter der Leitung des neuen Chefs, Bahri Kurter, plant das Unternehmen, die Effizienz zu steigern und Kosten zu senken, wie in Meldungen aus Franken heißt. Zusätzlich zu diesen Maßnahmen steht Playmobil vor der Herausforderung, sich in einem Markt zu behaupten, der zunehmend von digitalen Spielangeboten dominiert wird. Das Unternehmen berichtet von deutlichen Einsparungen und einer verbesserten Lagerhaltung, die die Lieferfähigkeit nicht beeinträchtige.

Playmobil steht stellvertretend für viele traditionelle Unternehmen, die sich an veränderte Marktbedingungen anpassen müssen, um weiterhin relevant zu bleiben. Die Aufgabe wird sein, die Marke so zu revitalisieren, dass sie auch in Zukunft eine Rolle in den Kinderzimmern spielt, indem sie bewährte Werte und Qualitäten beibehält. Die Marke muss sich neu positionieren. Die Kernzielgruppe hat sich auf Kinder im Alter von vier bis acht Jahren verkleinert. Trotz der Einführung von Sondereditionen und Lizenzprodukten, wie Gesellschaftsspielen mit Playmobil-Figuren oder Fußballstars, blieb bislang der Erfolg aus (die LP berichtete).

Jetzt soll es eine Sammelaktion von Edeka, DFB und Playmobil rund um die Fußball-Europameisterschaft richten. Der Start der Aktion ist für Mitte Mai vorgesehen. Pro 5 Euro Einkaufswert erhält der Edeka-Kunde einen Treuepunkt. Mit den Treuepunkten können sich die Fans einen DFB-Star nach Wahl für 2,99 Euro aussuchen. Ohne vollständige Sammelkarte kostet ein DFB Spieler 5,99 Euro. Zudem gibt es einen Sammelkoffer für 4,99 Euro. Darin haben alle Figuren Platz. Ein DFB-Torschuss-Set mit Manuel Neuer ist für 12,99 Euro erhältlich. Teilnahmebedingungen: Sobald 5 Treuepunkte vollständig gesammelt und eine Treuepunkte-Karte beklebt ist, erhalten die Sammler bei Abgabe bis 6.7.2024 einen DFB-Star für 2,99 Euro.

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