Rotkäppchen-Mumm Modernste Vinothek

In Hessens bedeutsamster Weinregion eröffnet Rotkäppchen-Mumm eine der modernsten Vinotheken Deutschlands. Sortiert wird das Weinangebot nach Farben. Warum? „Der Kunde verlangt danach“, sagt Geschäftsleiter Marco Nikolay.

Freitag, 26. Februar 2021 - Management
Elena Kuss
Artikelbild Modernste Vinothek
Bildquelle: Sascha Venturi

Im Rheingau gibt es Weingüter an jeder Straßenecke: mittendrin die neue Filiale von Ludwig von Kapff. Auf den ersten Blick ein ungewöhnlicher Standort für ein Unternehmen, das von einem Bremer Kaufmann gegründet wurde und dessen Wurzeln bis ins Jahr 1692 zurückreichen. Auf den zweiten Blick ist es jedoch einfach zu erklären: 2018 übernahm Rotkäppchen-Mumm den Weinimporteur und -händler Eggers & Franke, zu dem auch Ludwig von Kapff gehört. Zehn „Weinlager“ genannte Verkaufsstätten gibt es bislang. Die elfte, in Eltville, bietet Ludwig von Kapff die Möglichkeit zu expandieren und wird für Rotkäppchen-Mumm gleichzeitig eine Anlaufstelle für den Endverbraucher.

Von den norddeutschen Schwesterläden unterscheidet sich die Eltville-Filiale deutlich. Natürlich gibt es das Rotkäppchen-Mumm-Sortiment, das sonst hauptsächlich über den Lebensmitteleinzelhandel vertrieben wird. Außerdem wird das Weinangebot nach Farbe sortiert: Rotweine, Weißweine, Rosé und ein regionales Regal. „Wir testen das, und wenn es erfolgreich ist, folgen die anderen Filialen“, sagt Nikolay.

Der Konsument wolle diese Sortierung, so das Ergebnis intensiver Marktforschung. Auch Filipe Costa, Leiter der Eltviller Filiale, beobachtet diesen Entscheidungsprozess in seiner täglichen Arbeit: „Wenn ein Kunde ins Lager kommt, ist die erste Frage, die ich stelle, immer: Möchten Sie einen Rot- oder Weißwein?“ Mit der Sortierung nach Farben sei die Beratung dann sehr viel einfacher. „Ich gehe mit dem Kunden zum passenden Regal und muss nicht immer zwischen den Länderregalen hin- und herrennen“, sagt Costa. Das Regal sollte den Entscheidungsprozess des Kunden widerspiegeln, da ist man sich in Eltville einig. Nikolay schlüsselt auf: „Farbe, Herkunft und Rebsorte: Dafür interessiert sich der Kunde und eben auch in dieser Reihenfolge.“ Filialleiter Costa ergänzt: „Und dann ist es natürlich so, dass ich oft gefragt werde, was zu einem bestimmten Essen oder Anlass passt.“
Nicht immer möchte der Konsument auch durch einen Fachmann beraten werden. Es kann großen Spaß machen, die Regale vorerst selbst zu entdecken. Auch für diesen Kunden hält das Weinlager in Eltville Lösungen bereit. „Bei uns kann der Kunde den EAN-Code auf der Flasche einscannen und erfährt über einen Bildschirm, der am Ende jedes Regals angebracht ist, wo der Wein herkommt oder zu welchen Gerichten er passt“, erklärt Nikolay. Am Regal werden Geschichten zum jeweiligen Wein erzählt, die mit Bildern von den Winzern, Weingütern oder -bergen über Produktinformations-Tablets untermalt werden.