Wenn die Mango besser als Wurfgeschoss denn zum Genuss taugt, stimmt etwas nicht mit der Frischekontrolle: Qualitätsdefizite im Frischebereich gibt es leider mehr als häufig. Dabei ist der Bereich einer der sensibelsten im ganzen Handel und bedarf besonderer Aufmerksamkeit. Die Lebensmittel Praxis und In Quality Germany schauen sich diese Bereiche in dieser sowie in Folgeausgaben genauer an und geben Tipps zum Bessermachen.
Fallbeispiel Salat zum Abendessen
Was ist geschehen? Gute Freunde haben sich überraschend zum Abendessen angesagt, und die Kunden gehen auf dem Weg nach Hause noch schnell in den Supermarkt, um ad hoc etwas Besonderes einzukaufen. Wie wäre es als Vorspeise mit einem knackigen Salat? Als Ingredienzien dienen eine vorgereifte Avocado und ein Beutel Fresh-Cut-Salat mit gültigem MHD – und als Nachtisch eine Mango. Im LEH-Deutsch sprechen wir hier von Ready-to-Eat-Produkten, allerdings wirklich nur dann, wenn die Avocado und Mango auch „verzehrfähig“ gereift im Regal liegen. Der Fresh-Cut-Salat entpuppt sich als teilweise welk und mit braunen Stellen am Blatt. Diese oder vergleichbare Beobachtungen lassen sich im Rahmen von Mystery-Shopping-Aktivitäten am PoS beobachten und führen in der Regel dazu, dass die einkaufende Person beim nächsten Mal die Ware sehr viel kritischer prüft oder bei bestimmten Produkten sogar abstinent bleibt. Dies gilt es durch entsprechendes Handling sowohl im Zentrallager als auch am PoS zu vermeiden. Geschultes Personal und mehrmals tägliche Sortimentschecks bieten hier Abhilfe.
Auch die richtige Produktdeklaration am Regal ist wichtig, besonders wenn falsche Angaben bezüglich des Reifegrades gemacht werden. Bedauerlicherweise sind bei Store-Checks oft auch fehlende Preisschilder oder nicht korrekte Produktinformationen bezüglich der Qualität des Produktes oder des Herkunftslandes gängige Praxis.
Kühlung bei Beeren wichtig
Vor allem bei leicht verderblicher Ware wie Himbeeren oder Blaubeeren lassen sich bei Store-Checks infolge mangelnder oder gar fehlender Kühlung immer wieder verdorbene oder beschädigte Früchte beobachten. Schimmelbildung und Fruchtfliegen sind oft unvermeidbar. Außerdem werden zum Beispiel bei Tafeltrauben, Cocktailtomaten oder den Beerenfrüchten immer wieder Beschädigungen an den Verpackungen beobachtet, die den Verbrauchern erst zu Hause auffallen, wenn sie gedrückte oder stark beschädigte Ware aus der Verpackung holen.
