Zum 1. Juli 2023 hat die Rewe – wie vor einem Jahr angekündigt – das Drucken der Handzettel eingestellt. In den letzten zwölf Monaten war die Diskussion davon geprägt, die Wirksamkeit von Handzetteln zu diskutieren und mit unterschiedlichen Studien zu belegen.
Jetzt wird die Diskussion aber härter und emotionaler. Selbst auf dem beruflichen Netzwerk Linkedin entsteht eine hitzige Debatte. Neben positiven Kommentaren zur Entscheidung der Rewe wurde der Post auch mit vielen negativen Beiträgen kommentiert, wie folgende Beispiele zeigen: „Eine ideologische und nichtfaktenbasierte Diskussion“, behauptet ein User. Ein anderer fragt: „Können Sie die angeblich höhere Nachhaltigkeit auch mit Zahlen untermauern?“ Verschiedene Altersklassen stehen im Fokus: „Und was machen die älteren Leute?“ Nächstes Beispiel: „Die Gen Z geht über Leichen, um die Digitalisierung überall ohne Rücksicht auf Verluste zu realisieren.“ Allgemeinen Unmut belegt folgender Post: „Mir wird schlecht. Und dann wundern sich Leute wie Sie, dass viele Menschen sich von ‚denen da oben‘ nicht ernst genommen fühlen.“ Und: „Das als ökologisch nachhaltiges Engagement zu verkaufen, halte ich für Greenwashing.“
Mut zur Veränderung
Wir können diskutieren und auch streiten. Aber es müssen auch Entscheidungen gefällt werden, die nicht jedem gefallen. Nachhaltigkeit werden wir nur durch Veränderung erreichen. Wer eine Entscheidung kritisiert, ist aufgefordert, Alternativen vorzuschlagen. Die Nachhaltigkeitsziele sind sicherlich nur zu erreichen, wenn wir bereit sind, auf Wohlstand und Bequemlichkeit zu verzichten.
Ich bewundere den Mut und wünsche der Rewe das notwendige Durchhaltevermögen. Dann werden auch andere Handelsunternehmen den Vorreitern folgen.
