Weisswein-Experte Deutscher Wein Teil 1 - Deutscher Wein

Deutschland gilt in der Welt nach wie vor als klassisches Weißweinland. Und das aus gutem Grund: Zwei Drittel der Anbaufläche zwischen Baden und Sachsen sind mit weißen Rebsorten wie Riesling oder Silvaner bestockt.

Donnerstag, 05. Mai 2011 - Warenkunden
Tobias Dünnebacke
Artikelbild Deutscher Wein Teil 1 - Deutscher Wein
Der Wein wird in Fässern gut gelagert.
Bildquelle: Deutsches Weininstitut

{tab=INFO}

  • die privaten Haushalte setzen bei heimischen Weinen häufiger auf weiße Sorten (46 Prozent) als bei Importweinen (29 Prozent).
  • wichtigste Rebe ist mit rund 22.500 ha der Riesling.
  • den größten Marktanteil haben Weine aus der Pfalz.

{tab=Kleine Farbenlehre}

Weißwein kann nur aus weißen Trauben entstehen? Falsch. Auch aus roten Sorten kann man einen weißen Wein machen. Die Farbe kommt nämlich vor allem durch Pigmente, die in hoher Konzentration in den Schalen stecken. Bei der Rotwein-Erzeugung gärt der Saft zusammen mit dieser Schale und den Kernen. Beim Weißwein wird der Saft unmittelbar nach der Ernte gekeltert. Dadurch wird die dunkle Farbe vermieden und es können auch aus roten Trauben blasse, stroh- bis goldgelbe Weine erzeugt werden. Die Farbe eines Weines gibt vor allem Aufschluss über Rebsorte, Ausbau, Qualität und Alter des Weins. Beim Weißwein sind beispielsweise grüne Farbtöne häufig ein Zeichen für einen jungen Traubensaft.

{tab=Schon gewusst?}

1863 wurde die Reblaus, ein Insekt, das die Wurzeln der Weinrebe abtötet, aus Amerika nach Europa importiert und vernichtete einen Großteil der Anbaufläche. Besonders schlimm war Frankreich betroffen. Hier wurden 2,5 Mio. ha Rebfläche zerstört. Aber auch in Deutschland wütete der Schädling. Aus diesem Grund gibt es nur noch einen sehr geringen Teil wurzelechter Reben in Deutschland und Europa. Als einzig wirksames Mittel hat sich nämlich das Aufpfropfen der Reben auf Wurzeln reblausresistenter (amerikanischer) Reben herausgestellt.

{tab=Buchtipp:}

Service. Die Getränke. 4., völlig überarbeitete Auflage. Trauner Verlag + Buchservice GmbH: Linz

{tab=Frage:}

  1. Welche ist die am häufigsten angebaute Weißwein-Traube in Deutschland?
  2. Warum können auch aus roten Trauben weiße Weine gemacht werden?
  3. Welches ist die nach der Anbaufläche größte Weinregion in Deutschland?

{tab=Antwort}

  1. Riesling.
  2. Der Saft wird unmittelbar nach der Ernte gekeltert. Dadurch gelangen die Farb-Pigmente aus der Schale nicht in den Wein.
  3. Rheinhessen.

{tab=Impressum}

Die Warenverkaufskunde erscheint regelmäßig als Sonderteil im Magazin Lebensmittel Praxis
Redaktion: Tobias Dünnebacke
Wir danken dem Deutschen Weininstitut für den fachlichen Rat und das zur Verfügung gestellte Bildmaterial.

Bilder zum Artikel

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Bild öffnen Der Wein wird in Fässern gut gelagert.
Bild öffnen Markenzeichen der Franken: der Box-beutel.
Bild öffnen Als einzig wirksames Mittel gegen die Reblaus hat sich das Aufpfropfen der Reben auf Wurzeln reblausresistenter (amerikanischer) Reben herausgestellt.
Bild öffnen Zwei Drittel der Anbaufläche zwischen Baden und Sachsen sind mit weißen Rebsorten wie Riesling oder Silvaner bestockt.
Bild öffnen Kerner:
Eine Kreuzung aus Trollinger und Riesling. Getrunken werden die saftigen Schoppenweine als Durstlöscher, auch für eine Schorle eignet sich die lebendige Säure des Kerner.
Bild öffnen Müller-Thurgau:
Weil man die Sorte für eine Kreuzung aus Silvaner und Riesling hielt, wurde sie Rivaner getauft. Müller-Thurgau ist aber eine Kreuzung aus Riesling und Madeleine royale.
Bild öffnen Riesling:
Aus der deutschen Leitrebe werden sowohl unkomplizierte Alltagsweine als auch Prädikatsweine mit hohen Qualitätsstufen sowie restsüße oder edelsüße Weine hergestellt.
Bild öffnen Silvaner:
Wissenschaftler rätseln schon lange über den Ursprung der Rebsorte: Kommt sie aus Transsilvanien oder aus Silvan, einer Stadt in Mittelasien? Heute tippt man auf die Alpenregion.

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