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Valentin Thurn wörtlich...
Ist der Verbraucher, der so öko und nachhaltig sein will, aber Waren ganzjährig frisch und rund um die Uhr haben will, schizophren?
Ja natürlich. Das sind wir alle, zumal 60 bis 70 Prozent der Kaufentscheidungen spontan fallen. Es ist schön und tut gut, sich beim Einkauf etwas zu gönnen, seiner Lust nachzugeben.
Stimmt es, dass Coop in der Schweiz im Mai in Zürich die Vorpremiere Ihres Films, initiiert vom Verein „Tischlein deck dich (Tdd)“, verhindert hat?
Das würde ich so nicht sagen. Fakt ist, dass Coop Tdd sponsert, Lebensmittel und Fahrzeuge bereitstellt und dass die Veranstaltung abgesagt wurde.
Reden Händler noch mit Ihnen?
Aber ja. Fälschlicherweise glauben viele, ich würde in „Taste the Waste“ den Handel anklagen. Ich kritisiere genauso das Verhalten der Verbraucher. Der Handel macht nur, was der Konsument will. Allmählich findet bei beiden wie überhaupt in der Gesellschaft ein Umdenken statt. Das merke ich seit zwei Jahren verstärkt. Zum Filmstart in der Schweiz kam z. B. auch Bruno Cabernard, der Nachhaltigkeitsbeauftragte der Coop Schweiz.
Und der deutsche Handel...?
...hinkt hinterher. Die Niederlande und Großbritannien sind viel weiter. Kaufland macht sich sehr ernsthaft Gedanken um Müll. Tegut, Metro und Rewe sehe ich am Anfang eines guten Wegs.