Königliches Gemüse Frische Impulse für Spargel

Muss der Spargel um seine Fans bangen? Verliert das königliche Gemüse an Glanz? Conveniente Lösungen ­sollen vor allem junge Kunden ansprechen und den Verkauf weiter ankurbeln.

Montag, 06. Mai 2024 - Sortimente
Hedda Thielking
Artikelbild Frische Impulse für Spargel
Bildquelle: Mirco Moskopp

Seit ein paar Jahren wird dem Spargel ein Image-Problem nachgesagt, was viele Erzeuger und Vermarkter sicherlich dementieren. Was sie aber nicht abstreiten können: Das königliche Gemüse ist vor allem bei jüngeren Menschen weniger beliebt, wie eine aktuelle Yougov-Studie kürzlich erneut bestätigte. Demnach mögen 41 Prozent der Menschen in Deutschland weißen Spargel sehr. Davon sind 52 Prozent älter als 55 Jahre alt. Von den 18- bis 25-Jährigen mögen nur 25 Prozent dieses Gemüse sehr gerne. Zugegeben, diese Entwicklung ist nicht neu. Umso wichtiger ist es, Strategien zu entwickeln, wie man die „Best Ager“ buchstäb­lich bei der Stange hält sowie junge Menschen und generell Singles für dieses Gemüse begeis­tern kann. Sie scheuen das Schälen, sie wissen nicht, wie man die Stangen zubereitet und klassische Spargel­gerichte sprechen sie nicht an. Um das zu ändern, schaffen auch Händler immer wieder Anreize für den Spargelkonsum. 
Dazu gehören nicht nur Bleich- und Grünspargel in verschiedenen Sortierungen und Gebindegrößen, sondern auch zeitgemäße Angebotsformen: Spargel als Convenience-Produkt.

Immer wieder Impulse setzen
Viele Händler vermarkten deshalb längst auch geschälten Spargel und/oder eine Spargelschälmaschine erledigt die Arbeit direkt im Markt. So auch bei Glasmeyers Rewe in Hamburg. „Bei uns wird der Spargel aber erst nach dem Schälen gewogen. Er kostet genauso viel wie nicht geschälte Stangen. Das spricht sich herum und hat einen erheblichen Einfluss auf die Reichweite der Kunden“, weiß Geschäftsführer Christian Kicker. Und: Durch den Preisvorteil sind die Kunden eher bereit, einen hochwerti­geren Schinken, regionale Kartoffeln und Soßen zu kaufen. Wichtig sei zudem, vor allem Kunden mit einfachen, modernen Rezepten wie Bowls, Suppen oder Salaten die Hemmschwelle für die Zubereitung zu nehmen.

Des Weiteren bietet Glasmeyers Rewe in der Cabrio-Theke küchenfertige Spargelspitzen im Prepack an. Das sei zwar kein Kassenschlager, dennoch sei es wichtig, während der Saison immer wieder neue Impulse zu setzen und unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen. Nachdem im vergangenen Jahr der Grill-Grünspargel angeboten wurde, sorgt in dieser Saison die neue Spargelstücke-Mischung für Abwechslung. Christian Kicker: „Dafür bekommen wir von unserem Spargellieferanten Prepacks mit geschälten weißen und grünen Spargelstücken, die der Kunde direkt für ein Pfannengericht verwenden kann. Die Stücke eignen sich auch prima für einen Spargel-Grill-Spieß.“ Die 500-Gramm-Packung kostet circa 8,49 Euro.

Spargel schonend vorgegart
Convenience wird auch bei Winkelmanns Hof Klaistow in Beelitz großgeschrieben. Vertriebsleiter Jonathan Birkemeyer und Gastrono­mie­leiter Timm Kleist setzen auf verzehrfähigen Spargel, der nach dem Sous-Vide-Verfahren schonend vorgegart wird. Der Begriff „sous vide“ kommt aus dem Französischen und bedeutet „unter Vakuum“. Heißt: Der frische Spargel wird geschält, in einem Kunststoffbeutel vakuumverpackt und im eigenen Saft schonend gegart. So muss der Verbraucher das Gemüse in der Packung nur noch im Wasserbad erhitzen oder die Stangen in der Pfanne kurz dünsten. Geschmack und Kauerlebnis sollen den frisch gekochten Stangen in nichts nachstehen. Dafür haben die beiden lange getüftelt, bis sie mit dem Produktergebnis zufrieden waren und die Arti­kel unter einem neu entwickelten International Featured Standards (IFS) Scope herstellen konnten. Mittlerweile haben sie dafür ein Patent angemeldet.

Die Vertriebsfirma des Spargelhofes, die Märkischen Höfe Beelitz, hat bisher zwei Sous-Vide-Spargelprodukte auf den Markt gebracht. Nach dem Stangenspargel folgte der Pfannen-Spargel, eine Mischung aus weißen und grünen Spargelstücken in der 400-Gramm-Packung.

Händler müssen diese Produkte gekühlt präsentierten. Bei 2 bis 7 Grad Celsius beträgt die Mindesthaltbarkeitsdauer 21 Tage. „Somit lässt sich dieser Spargel zu Hause gut bevorraten, das ist ein weiteres Verkaufsargument“, ist Jonathan Birkemeyer überzeugt. Der UVP für beide Produkte beträgt 5,99 Euro. Demnächst möchten sie die Produkte in Social-Media-Kanälen verstärkt promoten und so vor allem junge Verbraucher ansprechen. „Am PoS lassen sich Qualität und Geschmack dieses Spargels am besten durch Verkostungen vermitteln“, empfiehlt der Vertriebsleiter.

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